DW verleiht Freedom of Speech Award 2024 an Julia Nawalnaja und die "Stiftung gegen Korruption" | Presse | DW | 03.05.2024
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Presse

DW verleiht Freedom of Speech Award 2024 an Julia Nawalnaja und die "Stiftung gegen Korruption"

Der 10. Freedom of Speech Award der Deutschen Welle wird an die russische Oppositionelle Julia Nawalnaja, Witwe des russischen Oppositionsführers Alexei Nawalny, und ihre gemeinsame Stiftung gegen Korruption verliehen.

DW-Intendant Peter Limbourg begründet die Verleihung des Freedom of Speech Awards an Julia Nawalnaja und die Stiftung gegen Korruption: „Julia Nawalnaja hat die politische Arbeit ihres Mannes Alexei Nawalny im Kampf für die Presse- und Meinungsfreiheit in Russland von Anfang an unterstützt - trotz aller Risiken, ständiger Bedrohung und persönlichen Einschränkungen. Ich verneige mich vor ihrem unerschütterlichen Mut, ihrer Überzeugung und der Kraft, mit der sie für ein freiheitliches Russland kämpft und sich für diejenigen einsetzt, die Wladimir Putin zum Schweigen bringen will. 

Russland | Yulia Navalnaya und Alexei Navalny

Russian opposition figures Yulia Navalnaya and her late husband, Alexei Navalny.

Der Freedom of Speech Award wird Julia Nawalnaja am 5. Juni 2024 in Berlin persönlich überreicht – im Vorfeld des Global Media Forums (17.-18. Juni 2024), der internationalen Medienkonferenz der DW. Die Laudatio wird Bundesfinanzminister und FDP-Vorsitzender Christian Lindner halten. Details zur Veranstaltung folgen in Kürze. 

Die Stiftung gegen Korruption wurde 2011 vom russischen Oppositionsführer Alexei Nawalny gegründet. Er starb im Februar 2024 in einem russischen Gefangenenlager unter ungeklärten Umständen. Westliche Regierungen sowie internationale Organisationen erhoben Anschuldigungen gegen die russischen Behörden im Zusammenhang mit seinem Tod. 

Die Stiftung hat mit einer Reihe spektakulärer Video-Dokumentationen über die finanziellen Machenschaften der russischen Machtelite aufgeklärt. Allein der von der Stiftung produzierte und von Alexei Nawalny moderierte Film „Ein Palast für Putin“ wurde mehr als 130 Millionen Mal abgerufen. Die Stiftung wurde 2021 von den russischen Behörden verboten. Ein Jahr später kam es zur Neugründung als internationale Organisation, um den Kampf für Transparenz und gegen Korruption in Russland weiterzuführen. Zum Beirat der Stiftung gehören prominente Unterstützer wie der Europaabgeordnete und ehemalige belgische Premier Guy Verhofstadt, die mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Autorin Anne Applebaum und der Philosoph, Politikwissenschaftler und Autor Francis Fukuyama. 

Weiter verschärftes Vorgehen gegen russische Journalisten 

Am vergangenen Wochenende wurden die Journalisten Konstantin Gabov und Sergei Karelin in Russland unter dem Vorwand der Extremismusbekämpfung verhaftet, wie der Pressedienst der Moskauer Gerichte mitteilte. Die Anschuldigungen gegen sie stehen im Zusammenhang mit Videos, die auf dem YouTube-Kanal von Alexei Nawalny veröffentlicht wurden, der von Mitarbeitenden der Stiftung gegen Korruption betrieben wird. Bevor die Deutsche Welle in Russland verboten wurde, arbeiteten beide Journalisten auch für die DW - Gabov als Korrespondent, Karelin als Kameramann. 

DW Freedom of Speech Award 

Seit 2015 verleiht die DW den Freedom of Speech Award, um auf die eingeschränkte Pressefreiheit in vielen Weltregionen aufmerksam zu machen und die herausragende Arbeit von Journalistinnen und Journalisten sowie Verteidigern der Menschenrechte zu würdigen. Den Preis erhielten in der Vergangenheit unter anderem Óscar Martínez, Investigativjournalist und Chefredakteur der Onlineplattform El Faro in El Salvador (2023) und die ukrainischen Kriegsreporter Evgeniy Maloletka und Mstyslav Chernov (2022), die bei der Oscarverleihung 2024 für den Dokumentarfilm „20 Days in Mariupol“ den Preis für die „Beste Dokumentation“ erhielten. 

Über die DW 

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